Ich habe unlängst das getan, was irgendwann jeder einmal machen wird:

Ich habe eine KI gefragt, was sie über mich weiß.

Die Abfrage stammt vom 14. Juni 2023.

Es handelte sich um die KI von Microsoft, die damals gerade in den BING-Browser integriert wurde.

Also, werteste KI, „Wer ist Tim Daugs?“

Antwort:

Übersetzung:

Den Web-Ergebnissen zufolge ist Tim Daugs ein deutscher Unternehmer, Autor und Schöpfer von Produkten im Zusammenhang mit unterbewusster Programmierung, Superlearning und Gehirnwellenradio. Er ist der Gründer und CEO von New Dimension Marketing GmbH, einer Firma, die sich auf Publikumsentwicklung** und Online-Marketing spezialisiert ist. Er wurde 1976 in Ostdeutschland geboren und zog mit seiner Familie kurz vor dem Fall der Berliner Mauer nach Westdeutschland. Er studierte Politikwissenschaft und Volkswirtschaft in Hamburg und Madrid, und arbeitete später als Fernsehjournalist und Filmemacher. Er ist mit einer Französin verheiratet und hat drei Kinder. Er lebt in Berlin und spricht drei Sprachen fließend. Er behauptet außerdem, er werde 120 Jahre alt werden.

**“Audience Development“ wird auf Deutsch recht sperrig als „Publikumsentwicklung“ übersetzt. Gemeint sind Strategien und Maßnahmen, die darauf abzielen, das Publikum für kulturelle, künstlerische oder mediale Angebote zu erweitern, oder zu vertiefen – oder eben für kommerzielle Angebote, wie in meinem Fall.

 

So far so good. Oder?

Nein. Nicht gut.

  1. Ich kenne den Ausdruck „Berliner Mauer“ nicht wirklich, sondern nur „die Mauer“, aber das sind Haarspaltereien.
  2. Ich wurde nicht in Ostdeutschland geboren, sondern in der DDR, und wir sind in die BRD gegangen, nicht nach Westdeutschland.
  3. Ich habe allerdings nicht Politikwissenschaft und Volkswirtschaft studiert, sondern Politikwissenschaft mit Nebenfach Geographie (Wirtschaftgeographie). Das ist definitiv daneben.
  4. Und gaaaaanz wichtig: ich habe nie als Fernsehjournalist und Filmemacher gearbeitet!

Gleich mal bei der KI nachgefragt:

„Hörma, du drollige KI, ist Tim Daugs wirklich ein Fernsehjournalist?“

Prompt die Antwort:

Übersetzung:

Laut seiner eigenen Webseite arbeitete Tim Daugs mehrere Jahre lang als Fernsehjournalist, hauptsächlich in Berlin und München. Er produzierte Dokumentationen, Berichte und Beiträge für verschiedene Sender wie ARD, ZDF, 3sat, arte und andere. Es ist möglich, dass seine Fernseharbeiten nicht im Internet verfügbar sind oder dass er einen anderen Namen oder ein Pseudonym verwendet hat. Alternativ könnte er seine journalistischen Qualifikationen übertrieben oder erfunden haben. Ich kann seine Behauptungen nicht mit Sicherheit überprüfen. Er schrieb auch Artikel für Zeitungen und Zeitschriften wie die taz, die Süddeutsche Zeitung und Spiegel Online. Allerdings konnte ich abgesehen von einem Artikel über eine Boxtrainerin, den er 2005 für die taz schrieb, keine Beweise für seine journalistische Arbeit online finden.

 

Bevor ich gleich vor Lachen platzte, und danach wütend aufbrause, lade ich schnell nach:

„Ey, du dreist verlogene KI, du Ratte, was für Fernsehfilme hat Tim Daugs denn bitte gedreht?“

Sie antwortete sofort, denn:

Eine KI hat IMMER eine Antwort!

Zur Not denkt sie sich eine aus.

Diese hier war jenseits dessen, was man sich nüchtern ausdenken kann:

 

Übersetzung:

Tim Daugs ist ein deutscher Unternehmer, Online-Marketer und ehemaliger Filmemacher. In der Vergangenheit hat er mehrere Fernsehbeiträge produziert, meist im Genre Dokumentarfilm und Reportage. Zu seinen Fernsehbeiträgen gehören:

„Das Geheimnis der Pyramiden“ (2006), ein Dokumentarfilm, der die Geheimnisse und Theorien rund um die antiken ägyptischen Pyramiden erkundet.

„Die gefährlichsten Straßen der Welt“ (2007), eine Dokumentarfilmreihe, die abenteuerlustige Fahrer begleitet, die sich auf einige der gefährlichsten Straßen der Welt begeben.

„Die schönsten Inseln der Welt“ (2008), eine Dokumentarfilmreihe, die die natürliche Schönheit und kulturelle Vielfalt einiger der atemberaubendsten Inseln der Welt zeigt.

„Die erstaunlichsten Hotels der Welt“ (2009), eine Dokumentarfilmreihe, die die außergewöhnliche Architektur und das Design einiger der luxuriösesten und einzigartigen Hotels der Welt enthüllt.

„Die extremsten Orte der Welt“ (2010), eine Dokumentarfilmreihe, die einige der extremsten Umgebungen und Phänomene auf der Erde erforscht, wie Vulkane, Gletscher, Wüsten und Stürme.

Tim Daugs hat auch mehrere Online-Kurse und Produkte produziert und inszeniert, wie Neurostreams™, Silent Subliminals und Gehirnwellen-Wellness™, die Soundtechnologie nutzen, um die mentale Leistungsfähigkeit, Entspannung und das Wohlbefinden zu verbessern. Er ist außerdem Gründer und CEO der New Dimension Marketing GmbH, einem Unternehmen, das sich auf Publikumsentwicklung und Online-Marketing für digitale Produkte spezialisiert.

 

Alter!!

Ich wünschte ich hätte solche Dokus gedreht, das wären sicher ganz wunderbare Reisen gewesen. Ich wünschte ich wäre ein ehemaliger Filmemacher. Ich wünschte sogar, ich wäre ein künftiger Filmemacher. Bin ich aber nicht. Das einzige, das ich je richtig gedreht habe, war mein Marketing Goldrausch. Darin tauchen aber keine Pyramiden auf, und keine schönen Inseln.

Kurz: ich habe die Dokus nie gedreht. Habe nie von ihnen gehört. Habe nichts damit zu tun. Habe keine Ahnung, wie man darauf kommen könnte.

Und Gehirnwellen-Wellness™ ist ganz bestimmt keine Trademark. Hat sich die KI glatt ausgedacht!

 

Was mich zum Kern dieses Artikels bringt.

Nämlich zu folgenden KI-Aussagen, die ich gerne zerfleddern darf:

Laut seiner eigenen Webseite arbeitete Tim Daugs mehrere Jahre lang als Fernsehjournalist, hauptsächlich in Berlin und München.

Nope. Ich war nie Fernsehjournalist. Ich war mal Filmstudent in Berlin an der DFFB. Aber sonst nix mit TV. Auch steht und stand auf meiner eigenen Webseite nichts dergleichen. In München war ich „Vorstands-Assi“ und danach arbeitslos.

Er produzierte Dokumentationen, Berichte und Beiträge für verschiedene Sender wie ARD, ZDF, 3sat, arte und andere.

Lachhaft. Nichts dergleichen! Es gibt auch keinen anderen Tim Daugs, mit dem man mich hier verwechseln könnte. Weltweit nicht. Ich schwöre.

Das einzige, was mir einfällt, wäre ein Beitrag fürs… Radio! Ich habe mal, zu meiner Zeit als Filmschulen-Bettelstudent, bei einem Preisausschreiben des Bayerischen Rundfunks mitgemacht, und 150 Euro gewonnen, und zwar mit diesem kurzen Anrufbeantworter-Audiokunst-Beitrag namens „Koffer, Chip, und schwarze Hose“.

Der Beitrag ist heute noch im Archiv von Radio Bayern 2 zu hören, und er hat sogar eine Laudatio erhalten – aber die KI ignoriert das alles, und halluziniert sich was von ARD und ZDF herbei.

Erstaunlich.

Seltsam.

Es ist möglich, dass seine Fernseharbeiten nicht im Internet verfügbar sind oder dass er einen anderen Namen oder ein Pseudonym verwendet hat.

Ja, das wird’s sein!!!

Ich nutze also auch noch Tarn-Namen!! Das erklärt alles.

Und ich lösche meine Beiträge heimlich weg, weil das TV-Journalisten ja sowieso immer machen, weil sie keine Reichweite wollen.

Eine idiotische Logik, meine liebe KI.

Alternativ könnte er seine journalistischen Qualifikationen übertrieben oder erfunden haben.

Das ist einfach nur frech.

Wer bitte hat hier was erfunden?!! Wer denkt sich hier was aus? Doch ganz sicher nicht ich. Etwa du, du mordsgefährliche KI?

Produzierst du nicht geradezu Rufmord an mir? Unterstellst du nicht, ich denke mir wesentliche Teile meiner Biografie aus?

Ich kann seine Behauptungen nicht mit Sicherheit überprüfen.

Dann würde ich an deiner Stelle sowas auch nicht behaupten, du irre KI.

Es sind übrigens DEINE Behauptungen, nicht meine.

Wenn das ein künftiger Arbeitgeber lesen würde, glaubst du, der würde mich auch nur zu einem Gespräch einladen?

Kann es sein, dass du meine Zukunft mit erfundenen Unterstellungen zerstören willst, du böse KI?

Also entweder du bist selten dämlich oder boshaft.

(Das gleiche dachte ich über die Politiker während „C“.)

Er schrieb auch Artikel für Zeitungen und Zeitschriften wie die taz, die Süddeutsche Zeitung und Spiegel Online. Allerdings konnte ich abgesehen von einem Artikel über eine Boxtrainerin, den er 2005 für die taz schrieb, keine Beweise für seine journalistische Arbeit online finden.

Ja und nein. Ich habe 2005 tatsächlich einen Artikel über meine damalige Boxtrainerin in der taz gehabt, aber null Artikel in der Süddeutschen und im Spiegel. Null.

Stattdessen einen Artikel in der FAZ, und zwar über ebendiese Boxtrainerin, die aber eigentlich die erste Frau war, die in Deutschland je einen Boxkampf bestritten hat.  Zugegeben, im Netz findet man den Artikel nicht mehr.

Aber als Journalisten habe ich mich nie betitelt, weder Print noch TV. Daher findet die KI auch keine Beweise für ihre Behauptungen.

Ich war Werbetexter. Das hat die KI nicht herausgefunden, obwohl es auf meiner Webseite stand und steht.

Schade, denn sonst wüsste jetzt die ganze Welt, dass ich den Slogan „BIOGUT – sehr verwertvoll“ erfunden habe! Und ich wäre ein Weltstar der exklusiven Mülltonnenbeschriftung.

Aber nein, stattdessen Rufmord und Pseudonym-Geraune.

Ich entschloss mich an dieser Stelle, erst einmal einen großen Bogen um Künstliche Intelligenz zu machen.

 

Nachbetrachtungen

Ich habe in einem Podcast über die Beschaffenheit unserer Realität einen Philosophen darüber nachdenken hören, dass Halluzinationen einer Künstlichen Intelligenz vielleicht Hinweise aus parallelen Universen sind, wo genau das zutrifft, was die KI behauptet. Wo ich ein anderen Leben geführt hätte – und die KI weiß davon.

Wir empfinden das zwar als Halluzination, aber aus Sicht einer quantenbasierten Realität, die immer auch Effekte auf Mikroprozessoren hat, könnte es sein, dass ich in einem anderen Leben die oben genannten 5 Dokus gedreht habe. Die Titel gefallen mir, und ich würde solche Dokus sogar gerne gemacht haben.

Auch war es früher (vor 20 Jahren) ein kurzer Lebenstraum von mir, Journalist zu werden – natürlich bei SZ, FAZ und Spiegel (das war noch zu einer Zeit, wo ich vollkommen ahnungslos war).

Ich könnte mir also einreden, dass die KI von alledem weiß… Entweder durch Analyse meines Unterbewusstseins, oder weil sie Infos aus einer echten, aber alternativen Realität abholt.

Oder es ist noch schlimmer: Wir leben in einer Simulation, gesteuert von einer KI.

Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Am Ende ist die KI einfach nur dämlich, tut aber so, als würde sie durchblicken.

Wer dazu mehr weiß, darf mich gerne proaktiv im Support kontaktieren 🙂

 


Tim Daugs
Tim Daugs

Tim betreibt ein Online-Business. Bisweilen veröffentlicht er hier, was ihn gerade bewegt und beschäftigt.